Sarepta Nazareth

 

 

Wolfgang Roos-Pfeiffer, Direktionsmitglied,
verantwortet die Themenfelder Personal und Bildung

BILDUNG@BETHEL

Abschied Jutta Beldermann

Pastorin Jutta Beldermann

Nach 37 Amtsjahren als Pfarrerin, nach zwölf Jahren Leitung der Ev. Bildungsstätte und als Pastorin der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth ist Pastorin Jutta Beldermann zum 31. August 2023 in den Ruhestand gegangen. Ein traurigschöner Höhepunkt war der teaminterne Abschied von ihr als Geschäftsführung der Ev. Bildungsstätte auf der Klausur im Juni 2023 im Kloster Drübeck. Jedes Teammitglied hat sich sowohl mit einem persönlichen Rückblick als auch mit einem kreativen, geselligen Programmpunkt bei ihr für alles Engagement, ihre Prägung einer diakonischen Kultur nach innen und außen und ihren Führungsstil bedankt. Wir werden sie sehr vermissen. 

 

Dr. Kathrin Sundermeier

Kathrin Sundermeier als neue Geschäftsführung der Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde

Diakonin Dr. Kathrin Sundermeier hat zum 1. Juni 2023 die Aufgabe der Geschäftsführung der Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde übernommen. Sie tritt damit die Nachfolge von Pastorin Jutta Beldermann an. Mit Kathrin Sundermeier konnten wir eine erfahrene Dozentin der Ev. Bildungsstätte für die Leitung gewinnen. Sie wird zugleich auch die Leitung der Stabsstelle Bildung und Diakonische Identität des Bethel-Vorstands wahrnehmen.

Kathrin Sundermeier hat 2021 am Institut für Diakoniewissenschaft und -management promoviert. Sie hat ihre Dissertation »Einarbeiten, Onboarding oder mehr?« zu Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern an kommunalen und konfessionellen Krankenhäusern verfasst. Das Buch ist im Handel erhältlich.

Die Nachfolge von Jutta Beldermann als Pastorin der Gemeinschaft hat Diakonin Sandra Neubauer übernommen. Wir freuen uns sehr, dass wir für diese Aufgaben zwei herausragend qualifizierte Diakoninnen gewinnen konnten. Wir wünschen ihnen Gottes Segen für den Dienst und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Evangelische Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde

Im vergangenen Jahr konnte die Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde aufgrund des großen Interesses an der berufsbegleitenden Diakonenausbildung gleich zwei Kurse parallel anbieten. Die eine Kursgruppe hat sich in Berlin zu den Präsenzveranstaltungen getroffen, die andere in Bielefeld. Und bei den Seminartagen, die digital stattfanden, konnten die Teilnehmenden flexibel schauen, an welchem Termin sich die Teilnahme an dem jeweiligen Modul für sie am besten realisieren ließ. Eine gemeinsame Kursfahrt mit dem Schwerpunkt »Interreligiöser Dialog« sorgte für viele bereichernde, kursübergreifende Begegnungen und intensiven fachlichen Austausch.

Die Basiskurse, zu denen alle Mitarbeitenden aus Diakonie und Kirche willkommen sind, werden nach wie vor sowohl in Lobetal, in Lübben, in Bielefeld als auch als Online-Seminar gut besucht. Einen kleinen Einblick gibt Eckhard Vossiek mit seinen Eindrücken vom Basiskurs Spiritualität im vorherigen Kapitel.

Besonders erfreulich ist, dass der Baustein III zur Einarbeitung der neuen Mitarbeitenden der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in die diakonischen Grundlagen unserer Arbeit nach der pandemiebedingten Reduktion nun wieder regelmäßig stattfindet. Das Tagesseminar bietet Raum für Information und Austausch zu diesem Thema, mit dem viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuvor eher wenig Berührung hatten.

Bildung & Beratung Bethel

Durch die Lockerung der Corona-Maßnahmen konnten wir wieder die Freiheit genießen, Präsenzseminare anzubieten. Unsere Teilnehmenden waren trotz der Einschränkungen zufrieden mit den verschiedenen Schutzmaßnahmen, die wir während der Corona-Pandemie getroffen hatten. Auch wenn wir sehr froh sind, dass wir seit 2023 wieder in den gewohnten normalen Betrieb übergehen konnten, bleiben die entstandenen Online-Seminare als Format bestehen. Hiermit erreichen wir auch neue Kundinnen und Kunden aus ganz Deutschland.

Unsere Mitarbeitenden haben sich in dieser Zeit erfolgreich qualifiziert als Digital-Learning-Designer und Online-Trainer. Sie gestalten damit spannende und wirkungsvolle Seminare, Workshops und Tagungen.

Wir haben uns auf die Weiterentwicklung verschiedener blended-learning-Formate (Präsenz und asynchrone Online-Inhalte im Wechsel) konzentriert, um Teilnehmenden eine vielfältige Lernerfahrung zu bieten. Hierdurch helfen wir, starre Präsenzzeiten für die Teilnehmenden zu reduzieren, und geben ihnen die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wann sie ihre individuellen Lernphasen bearbeiten.

Im Januar wurden wir erfolgreich durch den TÜV Süd im QM nach DIN EN ISO 9001 rezertifiziert. Uns wurde eine hohe Kundenorientierung, sehr motivierte Mitarbeitende und eine ausgezeichnete Angebotsqualität bestätigt.

Eine besondere Kooperation fand und findet erstmalig mit der Stabsstelle Personal und Bildung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sowie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) statt, bei der wir den ersten Deutsch-Sprachkurs für ukrainische Flüchtlinge gestartet haben. Die Teilnehmenden können bei uns in Teilzeit die deutsche Sprache lernen und bekommen die Möglichkeit, parallel in Bethel einen Arbeitsplatz zu finden. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, wichtige Beiträge zur Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Integration von Geflüchteten zu leisten.

 

Teilnehmer des Betheljahres 2021/2022

Freiwilligenagentur Bethel - Betheljahr

In den vergangenen 12 Monaten gab es gute Gründe das Betheljahr zu feiern. Vor genau 20 Jahrgängen im September 2002 starteten die ersten 25 Freiwilligen in das neugegründete Betheljahr. Das neue Format wurde auf den Weg gebracht, um den absehbaren Wegfall der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes, rechtzeitig zu kompensieren. Neun Jahre später wurde die Wehrpflicht dann tatsächlich ausgesetzt und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen waren mit dem Betheljahr sehr gut auf diese Situation vorbereitet. Mittlerweile haben insgesamt 7272 junge und manchmal auch lebensältere Menschen ein Betheljahr absolviert und man kann wohl zurecht von einer echten Erfolgsgeschichte sprechen.

Im Verlauf des Bewerbungsverfahrens zum Jahrgang 2022/23 dieses Berichtszeitraums wurde deutlich, dass die Anzahl der Bewerbungen erstmalig in der Geschichte des Betheljahres nicht ausreichen wird, alle Stellen zu besetzen. Obwohl andere Träger von Freiwilligendiensten schon länger mit sinkenden Bewerbendenzahlen Probleme hatten, haben diese Probleme für das Betheljahr letzten Sommer dann doch überrascht. Besonders deshalb, weil die Anzahl der Bewerbungen in den beiden Corona-Jahren davor sogar wieder gestiegen waren. Hintergrund für diese Entwicklung ist vor allem die Tatsache, dass es immer weniger junge Menschen in Deutschland gibt und somit die Konkurrenzen im Studien- und Ausbildungsbereich steigen.

Durch intensive Marketingbemühungen, vor allem im Bereich des Online-Marketings, ist es am Ende dann doch wieder gelungen von insgesamt 545 gemeldeten Plätzen 490 Stellen zu besetzen. Es zeigt sich aber schon jetzt im Bewerbungsverfahren für den kommenden Jahrgang, dass weiterhin viel Engagement und kreative Ideen nötig sein werden, um junge Menschen auch zukünftig davon zu überzeugen, dass ein Freiwilligendienst in Bethel eine sehr gute Sache ist, um spannende Erfahrungen zu machen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

Ein wichtiger Aspekt bei der Integration von Freiwilligen in die Arbeitsfelder Bethels ist sicher auch die Anschlussperspektive. Eine Befragung bei den berufsbildenden Schulen und Ausbildungsstätten Bethels hat ergeben, dass im vergangenen Sommer insgesamt 116 ehemalige Freiwillige im Betheljahr eine Ausbildung oder ein Studium in Bethel begonnen haben, d.h. etwa 25 % der Freiwilligen im Betheljahr bleiben uns als Studierende oder Auszubildende erhalten.

Viele der jungen Menschen des vergangenen Jahregangs berichten in den Einsatzstellen und den Seminaren des Betheljahres darüber, wie froh sie sind, dass die Auswirkungen der Corona Pandemie im Alltag nur noch wenig zu spüren sind und dass persönliche Begegnungen und Kontakte insbesondere mit den Menschen in den Einrichtungen wieder unkomplizierter möglich sind. Ein Freiwilligendienst wie das Betheljahr lebt vor allem von den menschlichen Begegnungen und Beziehungen und auch die Seminare im Betheljahr konnten wieder viel lebendiger gestaltet werden, als in den Zeiten der Onlineseminare. Gerade aus diesem Grund ist es besonders bemerkenswert, dass die Freiwilligen der Coronajahrgänge ihr Betheljahr in den Abschlussbefragungen kaum schlechter bewertet haben, als in den Jahrgängen davor.

Die Freiwilligenagentur Bethel ist einer von fünf ausgewählten Projektträgern innerhalb der Evangelischen Trägergruppe Freiwilligendienste, die sich im vergangenen Jahr intensiv mit Fragen der interkulturellen Öffnung und der diversitätsbewussten Gestaltung in Freiwilligendiensten beschäftigt haben. Dieses Thema ist u.a. deshalb besonders wichtig, weil sich gerade junge Menschen intensiv mit Fragen von Gendergerechtigkeit, Ausgrenzung von Minderheiten, Rassismus, geschlechtlicher Identität und anderen Themen von Ausgrenzung sozialer Gruppen beschäftigen. Gerade persönlich betroffene Menschen machen häufig Erfahrungen von Ausgrenzung und Missachtung ihrer Identität, z.T. auch aus Unwissenheit der ausführenden Organisationen oder Menschen. Das Projekt soll die Mitarbeitenden in der Freiwilligenagentur, die Beteiligten in den Einsatzstellen und die Freiwilligen dazu befähigen die Strukturen und Prozesse im Betheljahr auf diversitätsbewusste Gestaltung und Barrieren hin zu überprüfen, um der Diversität in unserer Gesellschaft und damit der Vielfalt auch der Freiwilligen im Betheljahr gerecht zu werden.

Seit einigen Monaten ist bekannt geworden, dass es Planungen des zuständigen Bundesministeriums (BMFSFJ) gibt, die notwendigen Förderzuschüsse für die Freiwilligendienste in den beiden kommenden Jahren um 35 % zu kürzen. Zusammen mit der aktuell hohen Inflation in der Bundesrepublik würden solche Kürzungen die Freiwilligendienste insgesamt sehr hart treffen und hätten sicher zur Folge, dass viele Plätze von Einsatzstellen nicht mehr angeboten werden können, die Bewerberzahlen weiter zurückgehen würden und die fachliche Qualität insgesamt abgesenkt werden müsste. Die genauen Auswirkungen für das Betheljahr sind final noch gar nicht abzusehen. Diese haushaltspolitische Entscheidung ist zudem nicht nachzuvollziehen, weil es zeitgleich eine intensive politische Diskussion um den sogenannten Pflichtdienst gibt und weitgehend alle politischen Parteien in ihren Grundlagenpapieren eine Ausweitung und bessere Ausstattung der Freiwilligendienste fordern.

Die Träger in den evangelischen Freiwilligendiensten, zu denen auch das Betheljahr gehört, sowie alle wohlfahrtsverbandlichen Träger arbeiten intensiv daran, dass die Kürzungen nicht umgesetzt werden, da sie die Existenz des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) massiv gefährden. Eine Gruppe von aktuellen Freiwilligen hat eine Bundestagspetition auf den Weg gebracht, in der eine inhaltliche und finanzielle Stärkung der Freiwilligendienste gefordert werden. Diese Petition wurde von mehr als 90.000 Menschen gezeichnet, so dass sich der Bundestag nun auch inhaltlich mit den Freiwilligendiensten beschäftigen wird.

So bleibt die Hoffnung, dass wir auch das Betheljahr in den nächsten Jahren weiterentwickeln und ausbauen können, indem wir z.B. auch mehr jungen Menschen mit Förderbedarf einen Platz im Freiwilligendienst ermöglichen können.

 

Kapelle Haus der Stille

Einkehrarbeit im Haus der Stille

Unter der Jahreslosung 2023 veröffentlichte die Einkehrarbeit im Haus der Stille ein neues Jahresprogramm und setzte damit einen Neuanfang der theologischen Arbeit im Haus. Inzwischen 50 Jahre gibt es das Haus der Stille – von Beginn an als Einkehrhaus angedacht – zwischen der Zionskirche und dem alten Diakonissenmutterhaus auf dem Zionsberg mitten in der Ortschaft Bethel. Seit Februar 2022 leitet diese Arbeit Pastorin Dr. Annina Ligniez unter der Mitarbeit von Sr. Susanne Lamour-Exner. In der theologischen Arbeit wurden neue Schwerpunkte gesetzt. Neben dem regelmäßigen Angebot für Stille und Meditation bei den Abendgebeten, Angeboten des Herzensgebets und einem Segensgottesdienst jeden ersten Sonntag im Monat, liegt z. B. ein besonderes Augenmerk auf Einkehrangeboten für die Mitarbeitenden der v. Bodelschwingschen Stiftungen Bethel. Mit den Haltestellen und Ankertagen wurden Formate entwickelt, die Menschen Raum schaffen sollen, inmitten ihres beruflichen Alltags innezuhalten und aufzutanken. Erfreulich ist, dass sich der Kreis der Teilnehmenden gleichwohl regional erweitert und auch verjüngt hat. So durften wir im ersten Halbjahr 2023 auch jüngere Menschen von Kiel bis München bei uns im Haus begrüßen und arbeiten stetig daran, das Haus der Stille und seine Einkehrangebote über Ostwestfalen hinaus bekannt zu machen.

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Stiftungen Sarepta und Nazareth in den
v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Nazarethweg 5
33617 Bielefeld

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind wegen Förderung mildtätiger, kirchlicher und als besonders förderungswürdig anerkannter gemeinnütziger Zwecke nach dem Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Bielefeld-Außenstadt, StNr. 349/5995/0015, vom 26.03.2020 für den letzten Veranlagungszeitraum nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.